Hier einmal die Entwicklung meiner Caller Programme.
Die ersten Jahre
1998 fing ich mit dem Callen an. Relativ schnell war mir klar: Ich muss mir ein professionelles Equipment zulegen. So gab es dann bald eine Hilton MA 150, die heute noch gut funktioniert. Es zeichnete sich ab, dass Schallplatten bald nicht mehr produziert würden. Daher gab es zur Hilton einen Mini-Disc Player; beides in einem Koffer von RSC.
Gekaufte Schallplatten habe ich digitalisiert und auf die Mini-Discs kopiert. Da gab es aber noch das Problem der Texte! Bei den Schallplatten hatte man die Hülle, bzw einen Zettel als Beilage. Die gab es bei den Mini-Discs nicht. Somit habe ich alle Texte erfasst und ausgedruckt – schön jeweils in einer Hülle. Damit musste ich neben dem schweren Koffer, den Lautsprechern auch immer einen oder mehrere Ordner mit den Texten mitschleppen. Ging alles – war schließlich „Stand der Technik“.
2003 – 2006 – Diverse Versuche
Irgendwann gab es dann den ersten Laptop. Die Musik hatte ich ja schon digitalisiert und auch die Texte waren ja schon auf dem Computer. Aber wie nun abspielen und wie alles organisieren?
Ich habe dann vieles versucht. Eine Zeit lang habe ich eine Kombination aus Musik-Manager (ein Programm eines Tschechen) und einigen Winamp Plugins versucht (Pacemaker; Lyrics viewer). Daneben habe ich mich auf dem „Markt umgesehen“. Es gab damals eigentlich nur 2 akzeptable Programme: den Caller Caddy und eine frühe Version von SQVIEW.
Beide Programme hatten ihre Pros und Cons. Aber mir fehlte bei beiden die Möglichkeit während des Callens Texte (Lyrics der Singing Calls) und Module (beim Pattern) einzusehen (nicht unbedingt abzulesen; aber als Gedankenstütze). Auch andere Details fehlten mir. Caller Caddy wurde nach einiger Zeit nicht mehr weiter entwickelt, während SQVIEW zum Standard für Caller wurde. Wäre SQVIEW so ausgereift gewesen wie heute – ich hätte meine Programme nie entwickelt.
So aber beschloss ich, meine Programmierkenntnisse auch privat zu nutzen und entwickelte meinen Musikplayer. Aufgrund des speziellen Konzepts für die Anzeige von Texten, die mit der Musik synchronisiert waren, nannte ich das Programm „Karaoke für Caller“. Auch heute erkennt man noch diverse Merkmale aus den beiden genannten Programmen, deren Grundideen ich schamlos genutzt habe (z.B. die Tabs von SQVIEW und die Benutzung von Datenbanken, die Caller-Caddy schon am Anfang hatte).
2006 -2012
Ab Januar 2006 habe ich die erste Version des Players benutzt und seither bin ich dabei geblieben. Dadurch habe ich heute eine durchgängige Historie meiner Caller-Tätigkeit sein 2006 (Feature: Callertagebuch).
Ich habe immer wieder daran herumgebastelt und Dinge ausprobiert. So gab es schon bald eine rudimentäre Verwaltung von Sequenzen, die ich aber nie wirklich benutzt habe. Es gab zwar eine Sammlung – jedoch keine Anwendung für die Benutzung. Es kamen Playlisten dazu; Möglichkeiten Listen zu drucken und anderes. Aus der Microsoft Access Datenbank wurde eine SQLite Datenbank.
2012 – 2016
2012 ging ich in den Vor-Ruhestand und hatte noch mehr Zeit, mich um meine Callerei und die Programme zu kümmern. Es folgten neue Versionen und die interne Struktur wurde kräftig überarbeitet. Statt VB6 gab es eine Version mit Visual Studio. Heute benutze ich VS 2019.
Aber irgendwie war ich unzufrieden mit meiner Lösung. Ich konnte zwar Lyrics (Liedtexte) als Karaoke anzeigen – aber für das Pattern gab es eigentlich keine Hilfe. Ebensowenig bei der Vorbereitung der Clubabende.
Außerdem hatte sich in meinen Schränken und auf meinem Computer jede Menge „Square Dance Zeug“ angesammelt. Gekaufte Bücher, Material von Callerschools, HTML Dateien, Links zu Choreos. Aber immer wenn man etwas brauchte fing man wieder an zu suchen.
2016 – heute
2016 hatte ich dann die ersten Ideen, wie man das mit Programmen unterstützen könnte. Ich begann mit den Modulen „Choreo-Management“ und „Datei-Betrachter“. Die gesammelten Sequenzen (Module) kamen in eine Datenbank und musssten sinnvoll verwaltet werden. Die Bücher wurden gescannt (dazu war ein vernünftigen Scan-Programm notwendig) und sortiert in Verzeichnissen abgelegt. Dazu war ein Programm notwendig, mit dem man PDF, DOCX, HTML, RTF, TXT, Videos und Bilder betrachten kann, damit man das Material wiederverwenden kann.
Das Grundgerüst war schnell fertig. Diverse Versuche z.B. ein Scanprogramm oder eine Textverarbeitung selbst zu erstellen waren nicht wirklich erfolgreich – insbesondere weil ich auch über frei verfügbare Programme „stolperte“, die um Längen besser als meine eigenen Versuche waren.
Das führte zur Idee der „CallerToolBox“ – einem Werkzeugkasten für Caller, in dem man verschiedenste Werkzeuge unter einer Oberfläche zur Verfügung hat.
Die Sammlung und Verwaltung des Materials war recht schnell komplett und akzeptabel. Es blieben mehrere Probleme:
- Wie kann ich das gesammelte Material nutzbar machen?
- Sequenzen (Module) sind abhängig von der Schreibweise (Flutter wheel oder Flutterwheel? – Half sashay oder 1/2 sashay ?) und Ausdrucksweise („Circle to a line“ oder „Circle up 4 – Head Men break – and make a line“??)
- Wie kann man das flexibel gestalten – etwa Benutzung anderer Teaching Order oder verschiedene Datenbanken?
Nun – nach und nach gelang es mir Lösungen für diese Probleme zu finden:
- Es gibt die Möglichkeit Daten in eine Textverarbeitung zu kopieren, dort auszudrucken oder sie in diversen Dateiformaten abzuspeichern
- Es gibt des Tipmaker – damit kann man aus Sequenzen Tips erstellen und diese Online oder Offline verwenden
- Mit regulären Ausdrücken wurde eine Square Dance Syntax erarbeitet. Damit ist eine Teaching Order und die Erkennung von Square Dance Calls möglich.
- Alle Programmteile wurden variabel erstellt und beruhen auf Datenbanken. Die Daten können vom Benutzer selbst geändert und angepasst werden. Damit kann jeder „SEINE“ ToolBox erstellen.
- Das Update von Programmen wurde automatisiert. Somit sind zukünftig neue Programmversionen leicht zu installieren.
- Weiter externe Programme (= nützliche Werkzeuge für Caller) werden nicht mehr mitgeliefert, sondern können aus dem Programm heraus geladen und installiert werden.
Veröffentlichung
Irgendwann 2017/2018 wurde mir bewusst, dass auch andere Caller eventuell von den Programmen profitieren könnten und habe deshalb eine Website mit den Programmbeschreibungen und den Programmen (Karaoke für Caller und CallerToolBox) erstellt. Einige Caller haben diese Versionen geladen und einige wenige benutzen sie auch regelmäßig.
Ich habe das Programm immer nur für mich selbst entwickelt und benutze sie an jedem Clubabend und zur Vorbereitung. Wenn andere ebenfalls einen Nutzen sehen – freue ich mich!
Im Rahmen der diversen Änderungen wurde viele Funktionen, die ich bei „Karaoke für Caller“ geschrieben hatte obsolet (weil nun Teil der CallerToolBox). Daher habe ich diese dann aus dem Programm entfernt. Letztlich wurde der Player nur noch ein Bestandteil der CallerToolBox (aufzurufen über den Startbildschirm).
Daher erfolgt 2020 auch eine grundlegende Änderung der Website:
- Es wird nur noch ein Programm (CallerToolBox) zum Download geben. Darin ist „Karaoke für Caller“ enthalten
- Es wird zukünftig keine geschriebenen Dokumentation mehr geben (Die bestehende kann noch geladen werden, wird jedoch nicht mehr gepflegt). Statt dessen gibt es Videos, in dem die einzelnen Funktionen ausführlich erklärt werden.
- Neuigkeiten (neue Versionen; Funktionen) werden unter „Neuigkeiten“ in einem Blog angekündigt.